Ein Vortrag von Samuel Weber (Chicago/Paris)
Der 1. Mai 1968 in Berlin ist durch die drei Tage später einsetzende Studentenrevolte in Paris weitgehend aus dem kollektiven Gedächtnis verschwunden. Und dennoch, für Einen, der diesen Tag damals miterlebt hat, behält er eine ganz besondere Bedeutung, deren Tragweite vielleicht nicht auf den Augenzeugen allein beschränkt ist. Ausgehend von Nietzsches rätselhafter Bestimmung des »Augenblicks« im dritten Teil des Zarathustra (Vom Gesicht und Rätsel) – nämlich als ein Torweg zwischen Vergangenheit und Zukunft – versucht der Vortrag, etwas von dieser Bedeutsamkeit, die auch für die heutige Zeit wichtig sein könnte, wieder zugänglich zu machen.
Samuel Weber ist Professor für deutsche Literatur und vergleichende Literaturwissenschaft an der Northwestern University in Chicago. Er leitet zudem das Paris Program in Critical Theory. Veröffentlichungen: »Benjamin’s -abilities« (Harvard University Press, 2008), »Theatricality as a Medium« (Fordham University Press, 2004) u.a..
Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe »Aktualisierungen. Die Gegenwart von ’68«, die das von der VolkswagenStiftung geförderte internationale Archivforschungsprojekt »1968: Ideenkonflikte in globalen Archiven« am Deutschen Literaturarchiv Marbach im Jahr 2018 bundesweit organisiert.
Eine Kooperation des Deutschen Literaturarchivs Marbach mit dem Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin.
Weitere Informationen zur gesamten Veranstaltungsreihe finden Sie auf dem Flyer und dem Poster.